Newsletter erhalten

Lukrativ für beide Seiten

Von Katrin Reichwald

„Tschick“, „Schweinskopf al dente“ oder auch „Smaragdgrün“ aus der Edelstein-Trilogie. Die Liste deutscher Buchverfilmungen ist lang. Allerdings ist es für Verlage gar nicht so einfach, an die Filmbranche heranzukommen. Die Veranstaltung Book meets Film hilft ihnen dabei.  

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Klaus Beckschulte, Geschäftsführer des Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern e.V. weiß, warum Romane ein beliebter Filmstoff sind: „Bücher werden gerne verfilmt, weil es ‚getestete Stoffe‘ sind. Wenn ein Produzent weiß, dass sich ein Buch gut verkauft hat, weiß er um eine Zielgruppe.“ Die Chance, dass auch der Film ein Erfolg und von der Zielgruppe angesehen wird, ist relativ groß. Ein lukrativer Nebeneffekt für Verlage: Die Verkaufszahlen der Romanvorlagen steigen im Zuge der Verfilmung gerne noch einmal in die Höhe.

Allerdings ist es für Verlage gar nicht so einfach, Produzenten auf Publikationen aufmerksam zu machen und Kontakte zu knüpfen. Diese Lücke füllt Book meets Film.

Kontakte knüpfen und den Buchmarkt scannen

In zweiminütigen Pitches stellen zwölf Verlage jährlich als fester Bestandteil des Filmfests München ihre potenziellen Filmstoffe vor über 100 Produzenten, Regisseuren und Drehbuchautoren vor. „Eine WinWin Situation für beide Seiten“ sei das Format, findet Beckschulte. „Book meets Film verschafft auch kleinen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Stoffe zu präsentieren. Nicht alle Verlage haben Lizenzabteilungen mit den entsprechenden Kontakten. Bei Book meets Film können sie diese knüpfen.“

Doch nicht nur Verlage profitieren. Denn wenn es nicht gerade um Bestseller-Verfilmungen geht, stoßen Vertreter aus der Filmbranche oft nur zufällig auf vielversprechende Publikationen. Bei Book meets Film werden sie ihnen in knapper Form direkt vorgestellt. Und: „Beim zwanglosen Get-together nach den Buchvorstellungen haben Produzenten die Möglichkeit, Verlage kennenzulernen und den Markt zu scannen, welche Stoffe kommen“, so Beckschulte.

Eine solche Vernetzung zu fördern, sei extrem wichtig, findet auch Holger Busch, Hauptgeschäftsführer des Verbands Druck und Medien Bayern e.V.: „Die Druck- und Medienbranche wandelt sich rasant. Deshalb muss man miteinander reden, sich vernetzen, Kooperationen eingehen, vom anderen lernen.“

Ein immer größeres Netzwerk schaffen

Das Format Book meets Film gibt es bereits seit 2007. Seither ist es beständig gewachsen, hat sich weiterentwickelt und gilt neben der Frankfurter Buchmesse und der Berlinale als dritte wichtige Vernetzungsplattform der deutschsprachigen Buch- und Filmbranche.

Eine Tatsache, die Auswirkungen auf die Veranstaltung hat, verrät Busch: „Die Resonanz wurde in den letzten Jahren immer größer und es ist im wahrsten Sinne des Wortes eng geworden. Deshalb ziehen wir in die Black Box des Münchner Gasteig um und nutzen diesen faszinierenden Raum für die Präsentation der Gewinner.“

Ein Schritt mit Konsequenzen: „Das wird Book meets Film natürlich noch beliebter machen“, vermutet Busch. „Aber genau das wollen wir: ein immer größeres Netzwerk schaffen!“

Book meets Film wird vom Landesverband Bayern des Börsenvereins des deutschen Buchhandels und dem Verband Druck und Medien Bayern e.V. veranstaltet und vom MedienNetzwerk Bayern unterstützt. Medienpartner sind der FilmFernsehFonds Bayern und das Filmfest München.

Abonniere jetzt unseren Newsletter
Bleibe auf dem Laufenden zu den Events und Projekten des MedienNetzwerk Bayern!