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Roboter, Nachhaltigkeit und Zukunftsoptimismus auf dem DLD Campus

Von Marie-Charlotte Praetorius

„Optimism & Courage“ stand in großen Lettern auf den Badges des dritten DLD Campus Bayreuth am 27. Juni 2019. Und genau diese Gefühle, gepaart mit neuen Ansätzen zur Entwicklung unserer Gesellschaft und der digitalen Zukunft, blieben von dem Tag an der Universität Bayreuth hängen.  

Mit geballter Frauenpower startete der DLD Campus am 27. Juni 2019 an der Universität Bayreuth. „Ein Unternehmergeist steckt in jedem von uns drin. Tut das, was ihr selbst gerne macht und nehmt es auch in die Hand!“, eröffnete Steffi Czerny, Geschäftsführerin von DLD Media und Mitbegründerin der DLD Konferenz, die Veranstaltung. Brigitte Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth, und Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Digitales, legten nach und begrüßten mit positiven Ausblicken in die digitale Zukunft Bayerns: Bayern werde zu den Taktgebern der Digitalisierung gehören und Bayreuth eine Vorbildrolle in Sachen E-Government einnehmen.

Nachhaltigkeit – Mobilität und Ernährung in der Zukunft

In welcher Welt wollen wir künftig leben? Und welchen Beitrag kann die Digitalisierung dazu leisten? Diese Fragen standen im Fokus der Konferenz – von der Mobilitätsfrage, über die Vermeidung von Mikroplastik bis hin zu nachhaltigen Ernährungstrends. Katharina Schulze vom Bündnis90/Die Grünen machte die Bedeutung einer flächendeckenden digitalen Infrastruktur deutlich. Hier liege noch einiges an Arbeit vor uns: „Wie soll ich mich umweltfreundlich fortbewegen, wenn es kein Angebot gibt? Insbesondere im ländlichen Raum?“, fragte Schulze. In jedem Falle sei die Politik jetzt gefordert, Rahmenbedingungen für eine „Mobilitätsgarantie“ zu schaffen.

Vor allem regte der DLD Campus dazu an, der digitalen Zukunft positiv gegenüberzustehen. Es gehe darum, Dinge einfach mal auszuprobieren. „Ich lebe lieber in einer Risikogesellschaft als in einer Fehlervermeidungskultur“, so das Statement von Hans Ulrich Gumbrecht, Professor an der Stanford University.

Positiver Blick in die digitale Zukunft

Der optimistische Blick auf die Digitalisierung zog sich durch die Konferenz: Diese sei nichts Schlimmes, zudem hinke Deutschland den USA und China in Sachen Innovationstechnologie nicht so stark hinterher, wie immer behauptet werde. „Wir haben Panik und suhlen uns in der Opferrolle. Was wir aber brauchen, ist eine optimistische Zukunftsvision. Dazu müssen wir Technologie entmystifizieren, uns nicht verrückt machen lassen, gemeinsam Visionen entwickeln und dann einfach machen“, so Wolfgang Kerler, Chefredakteur und Geschäftsführer von 1E9 Denkfabrik GmbH. Vielleicht gelingt das, wenn wir uns ein bisschen was vom Silicon Valley abschauen, das weniger ein geographischer Ort ist, sondern vielmehr eine Stimmung. Oder, wie es Gumbrecht formuliert hat: „Hier leben die Leute nach dem Motto ´Nothing is impossible´“.

Verschmelzung von KI und Robotik zu Maschinenintelligenz

Was uns in der zweiten Digitalisierungswelle erwartet, ist die Verschmelzung von KI und Robotik zu Maschinenintelligenz. „Wir sind im Zeitalter der Robotik angekommen. Robotik ist nicht gefährlich, sondern ein Werkzeug, das uns unterstützt“, sagte Philipp Zimmermann von Franka Emika. Und wer könnte einen besseren Ausblick auf die Zukunft der Robotik geben als Sophia? Per Videobotschaft begrüßte die von David Hanson, Hanson Robotics, erschaffene Roboterfrau das Konferenzpublikum. Klar zu erkennen war, wie extrem gut sie bereits menschliche Mimik nachahmen kann. Was sie hingegen noch nicht kann: Emotionen empfinden. Oder sich verlieben. Hier sah Hanson allerdings auch eine Grenze: „She is not responsive to romance, that would be not right, not ethical.“ Mit Jennifer Schenker, The Innovator, diskutierte er auch darüber, ob Roboter künftig Rechte haben sollen und kam zu dem Schluss “We should give rights to humans and animals, we should also give robots rights if we think they will become living beings.”

Weitere Impressionen von der Veranstaltung gibt es auf dem Flickr-Kanal von Hubert Burda Media.

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