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Gaming im Web3: 5 Learnings von Paul Bettner, The Wildcard Alliance

Von Jacqueline Hoffmann und Ann-Cathrin Schürholz, 22. März 2023

Wildcard heißt das mit Spannung erwartete Web3-Spiel, das seit seiner Ankündigung im Juni 2022 eine Discord-Community von über 30.000 Mitgliedern aufgebaut hat – Tendenz steigend. Dahinter steckt Paul Bettner, ein Veteran der Gaming-Industrie, der unter anderem für Words with Friends, Lucky’s Tale und Age of Empires bekannt ist. Während Bettner früher noch einen großen Bogen um Krypto machte, sieht er heute im dezentralen Web3 die Chance, ein umfassendes Unterhaltungs-Ökosystem zu schaffen. Warum legt Wildcard den Grundstein für ein neues Videospielgenre? Und welches Potenzial sieht er im Web3 allgemein für die Games-Branche? Darüber sprach Bettner, Co-Founder und CEO von The Wildcard Alliance, mit Dean Takahashi von VentureBeat beim Tech- und Kulturfestival SXSW 2023 in Austin, Texas.

1. Die Zuschauer:innen mit ins Boot holen

Ein Spiel erschaffen, bei dem das Zuschauen genauso viel Spaß macht, wie das Spielen selbst – das ist das Ziel von Wildcard. Das Game ist eine Mischung aus Multiplayer-Online-Battle-Arena (MOBA), Echtzeitstrategie und Sammelkartenspiel, bei dem die Spieler:innen inmitten von interaktiven Fans und Zuschauer:innen gegeneinander antreten. Durch die Einbindung des Live-Publikums erhöht sich nicht nur der Nervenkitzel für die Spieler:innen. Die Zuschauer:innen haben die Möglichkeit, direkt mit den Spieler:innen in Kontakt zu treten und digitale Assets auszutauschen. Bettner spricht in diesem Zusammenhang sogar von einem neuen Videospielgenre.

2. Mehr Fokus auf Spaß und Community

„Ich bin besessen von dem Potenzial das Spiele haben, um Menschen zu verbinden und zusammenzubringen“, meint Bettner. Der Fokus von Wildcard soll daher darauf liegen, alle zum gemeinsamen Spielen einzuladen. Bei der bisherigen Entwicklung von Web3-Spielen habe der Fokus eher auf Finanzen als auf Spaß, eher auf Wirtschaft als auf Engagement und eher auf Währung als auf Community gelegen, so Bettner. 

3. Web3 als Schlüssel zu einer offenen Plattform

Das Web3 ermöglicht eine offene Plattform – und zwar nicht nur für die Erstellung von Inhalten (Stichwort: Dezentralität), sondern auch für Videospielwettbewerbe. Die offene Plattform sei auf die Blockchain gemünzt und im Besitz der Spieler:innen und Fans. Damit unterscheide sie sich von bestehenden Plattformen, die eher als geschlossene Ökosysteme fungieren und nur eine begrenzte Anzahl an Tools bereitstellen, um mit Fans in Kontakt zu treten. 

4. Von der Vision zur Realität

Laut Bettner ist es durch das Web3 möglich geworden, die Vision des Spiels und des offenen Ökosystems zum Leben zu erwecken. Das Potenzial von Wildcard wurde auch von Paradigm erkannt, einem Unternehmen, das für die Unterstützung bahnbrechender Krypto- und Web3-Unternehmen bekannt ist. So wurde im Juni 2022 die von Paradigm angeführte Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 46 Millionen US-Dollar für Wildcard verkündet. Das sei deutlich mehr als sonst für Spiele üblich, so Bettner.

5. Ein Weckruf für Spieleentwickler:innen

Die Entwicklung eines guten Spiels dauert normalerweise rund fünf Jahre. So lange dauerte auch die Entstehung von Wildcard. Das Problem: Das Web3-Publikum wartet nicht so lange auf Neues. Dementsprechend sollten Spieleentwickler:innen mit ihrem Schritt ins Web3 nicht allzu lange warten. Auch geht Bettner davon aus, dass sich zuschauerorientierte Erlebnisse als Spielgenre durchsetzen werden. Generell sei es aber schwierig, Vorhersagen zu treffen.

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