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Mariam En Nazer verrät nachhaltige Beschaffungsstrategien für Verlage

Mariam En Nazer: „Eine nachhaltige Wende kann nur gelingen, wenn alle zusammenarbeiten“

von Katja Schwengler


Die Papierkrise bleibt auch 2023 ein wichtiges Thema für Printmedien. Welche Lösungen die Penguin Random House Verlagsgruppe entwickelt hat, verrät Mariam En Nazer, Production and Sustainability Manager, im Interview. Bei unserem Event Media Date – Ressourcenknappheit – Mehr Resilienz in der Publishing-Branche erörtert sie im Gespräch mit weiteren Verlags- und Druckereiexpert:innen, welche neuen Lösungsansätze und nachhaltige Beschaffungsstrategien sich bereits bewährt haben.

Mariam, wie treibt die Penguin Random House Verlagsgruppe die ökologische Wende im Verlag voran?

Mariam En Nazer: Wir verstehen Nachhaltigkeit als Basis für ein Unternehmen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Wir haben entlang der gesamten Produktionskette große Hebel. Daher betrachten wir auch laufend unsere Lieferketten und Prozesse und stellen diese auf nachhaltigere Alternativen um. Darüber hinaus engagieren wir uns in Branchenverbänden und suchen aktiv das Gespräch mit wichtigen Marktteilnehmern, um Synergien und Wissen zu bündeln. Eine nachhaltige Wende kann nur gelingen, wenn alle zusammenarbeiten.

Mit welchen Mythen über nachhaltig gedruckte Medien möchte die Penguin Random House Verlagsgruppe gern aufräumen?

Mariam En Nazer: Nachhaltige Produkte müssen nicht immer teurer sein. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Möglichkeiten, um ein Buch nachhaltiger zu produzieren. Das fängt schon beim Gestaltungsprozess an und geht bis hin zur Logistik.

In jeder Krise liegt die Möglichkeit zur Veränderung. Wir haben dies zum Anlass genommen, Bereiche, die unter „das haben wir schon immer so gemacht“ fallen, kritisch anzuschauen, um Einsparpotenziale zu finden.

Mariam En Nazer

Haben die aktuellen Ressourcenengpässe im Bereich Papierbeschaffung Auswirkung auf den Preis?

Mariam En Nazer: Die gestiegenen Energiekosten haben in erster Linie zu Preiserhöhungen im Markt geführt, die auch wir auffangen mussten. In jeder Krise liegt aber auch die Möglichkeit zur Veränderung. Wir haben dies zum Anlass genommen, Bereiche die unter „das haben wir schon immer so gemacht“ fallen, kritisch anzuschauen, um Einsparpotenziale zu finden. Dabei war es uns wichtig, dass diese gerade nicht zu Lasten der Buchqualität gehen und wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sind. 

Gibt es auch jenseits von Papierkrise und Druckkostenverhandlungen Maßnahmen, die sich positiv auf Kosten und Wirtschaftlichkeit auswirken?

Mariam En Nazer: Eine bedarfsgerechte Auflagenplanung und Produktion ist von zentraler Bedeutung im Hinblick auf ökologische und ökonomische Ziele. Nichts schadet in beiden Bereichen mehr, als Bücher zu produzieren, die am Ende nicht verkauft werden.

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