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Inklusion im Metaverse

Inklusion im Metaverse: 4 Erkenntnisse von der SXSW 2023

Von Jacqueline Hoffmann und Ann-Cathrin Schürholz, 24. März 2023

Das Metaverse eröffnet Unternehmen, der Gesellschaft und Individuen neue Wege, Probleme zu lösen – und durch Vielfalt, Gerechtigkeit und Integration mehr Inklusion zu fördern. Wie das aussieht? Darüber haben Cathy Hackl, Chief Metaverse Officer und Gründerin von Journey, Kay Sargent, Senior Principal bei HOK, und Ted Schilowitz, Futurist bei Paramount Pictures, mit Anu Puvvada, Metaverse Center of Excellence & Studio Leader bei KPMG, bei der SXSW 2023 in Austin gesprochen.

1. Welche Branchen werden am meisten von der Inklusion im Metaverse betroffen sein?

Seit der Corona-Krise sind die Menschen viel offener für virtuellen Kontakt geworden, so Ted Schilowitz, Paramount. Daher müssten sich Unternehmen zwangsläufig mehr mit Inklusion im digitalen Raum auseinandersetzen. Als positives Beispiel nannte der Zukunftsforscher den Tech-Giganten Apple. Mit inklusiven Speech-to-Text-Tools habe das Unternehmen Inklusion längst zu einem Teil seiner DNA gemacht. 

Kay Sargent, HOK, ergänzt: „Wir haben es heute mit einer sehr heterogenen Bevölkerung zu tun und müssen deshalb sehr unterschiedliche virtuelle Erfahrungen schaffen, um den verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden.“ Für Menschen mit Autismus seien beispielsweise virtuelle Erlebnisse hilfreich, mit denen sie lernen könnten, sich an Orten wie einem Flughafen zurechtzufinden.  Cathy Hackl, Co-Autorin von „Navigating the Metaverse”,  sieht im Metaverse vor allem die Möglichkeit, dem Fast-Fashion-Wahn entgegenzuwirken. Virtuelle Mode sei eine neue und nachhaltigere Art der Selbstdarstellung. Auf virtuellen Modenschauen könne man ganz andere Menschen treffen, als bei realen Modenschauen, so die Gründerin. Auch die Art und Weise, wie die Industrie Schönheitsstandards festlege, würde sich ändern, wenn jede:r selbst entscheiden könne, wie er oder sie virtuell aussieht. 

2. Wie wichtig ist Vertrauen im Metaverse?

„Wir werden eine Zukunft haben, in der sich das Metaverse mit der physischen Realität verbindet“, meint Cathy Hackl, die als eine der einflussreichsten Stimmen im Metaverse gilt. „Ein Teil wird geschlossen bleiben, ein Teil wird sehr offen sein.“ Das sei eine große Herausforderung, vor allem wenn es um sensible Informationen gehe. Wenn wir über unsere Identität im Metaverse nachdenken, sollten wir unbedingt auch über Vertrauen nachdenken. Kay Sargent fügt hinzu, dass man im Metaverse niemandem in die Augen sehen kann und auch keine Reaktionen sieht. „Man kann leicht über sein Alter lügen. Man kann tun und lassen, was man will, ohne jegliche Grenzen.“ Das sei eine große Gefahr, die es schwierig mache, im Metaverse Vertrauen aufzubauen. 

3. Generative AI – wie wird sie das Metaverse antreiben? 

Was kann schon schiefgehen? Das ist laut Ted Schilowitz derzeit die wichtigste Frage, wenn es darum geht, inwieweit KI dazu beitragen kann, ein integratives Metaverse zu schaffen. Diese Frage müsse man sich bei jedem Schritt der KI-Entwicklung stellen. 

Kay Sargent sieht vor allem die positiven Auswirkungen von KI. Es sei jedoch wichtig herauszufinden, was wir als Gesellschaft tolerieren werden und was nicht. Denn: „Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, werden sich auf die nächsten Jahrzehnte auswirken.“

4. Was bedeuten das Metaverse und Web3 für die Erstellung von Inhalten?

Viele Wissensarbeiter:innen werden arbeitslos sein, prophezeit Cathy Hackl. Es sei denn, sie setzen sich mit den aktuellen Entwicklungen auseinander. Wissensarbeiter:innen, wozu etwa Programmierer:innen, Redakteur:innen und Forscher:innen zählen, rät sie deshalb möglichst schnell, kreativ zu werden, sich mit KI-Modellen vertraut zu machen und zu versuchen, selbst etwas zu bauen. Aktuell sind die meisten Menschen an eine physische Umgebung gewöhnt. Mit dem Metaverse könnte sich das ändern, meint Kay Sargent. Dann könnte man aufs Holodeck gehen und überall sein, wo man will. 

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