Newsletter erhalten
Unsere Fragen an Alexandra Haderlein von den Relevanzreportern

Alexandra Haderlein: „Netzwerken ist für mich das A und O“

von Ann-Cathrin Schürholz

Alexandra Haderlein ist Gründerin und Geschäftsführerin der Relevanzreporter. Das Nürnberger Startup setzt auf unabhängigen, zukunfts- und lösungsorientierten Community-Journalismus. Wie das funktioniert und welche Rolle Vernetzung für sie persönlich spielt, hat die Gründerin in unserer neuen Content-Reihe verraten. Mit „Unsere Fragen an…“ stellen wir Menschen und Projekte vor, die das Thema Vernetzung auf innovative Art vorantreiben.

Relevanzreporter Nürnberg

Alexandra, wer oder was sind die Relevanzreporter?

Alexandra Haderlein: Wir, Relevanzreporter, sind ein Online-Nachrichten-Medienangebot aus Nürnberg, das sich dem Gemeinwohl verpflichtet hat. Unsere 20-köpfige Redaktion setzt sich aus professionell ausgebildeten Medienschaffenden zusammen – von Journalist:innen über Illustrator:innen bis hin zu Web-Entwickler:innen. Gemeinsam mit den Menschen dieser Region machen wir zukunfts- und lösungsorientierten Journalismus, sprich: konstruktiven Community-Journalismus.

Warum setzt ihr auf Community-basierten Journalismus? 

Alexandra: Im Community-basierten Journalismus sehen wir die Chance, Journalismus mit den Menschen zu machen und ein Stück weit für Transparenz zu sorgen. Denn aus der Sicht unserer Nutzer:innen sitzen Journalist:innen oft im Elfenbeinturm. Indem wir einen niedrigschwelligeren Zugang bieten, wollen wir langfristig neues Vertrauen in die Medien schaffen. 

Indem wir einen niedrigschwelligeren Zugang bieten, wollen wir langfristig neues Vertrauen in die Medien schaffen. 

Alexandra Haderlein

Welche Vorteile bietet eure Community ihren Mitgliedern?

Alexandra: Prinzipiell sind unser Newsletter, der Podcast und auch einzelne Recherchen für alle kostenlos verfügbar. Aber die tiefergehenden und besonders aufwändigen Recherchen sowie diverse Formen der Partizipation und das Interagieren mit uns als Redaktion ist unseren Community-Mitgliedern vorbehalten. In unserer Community rufen wir immer wieder zum Mitmachen bei Recherchen auf. Auch als es zum Beispiel um den Relaunch ging, konnten Community-Mitglieder mitbestimmen: Wie sollen wir künftig heißen? Wie soll das Design aussehen? Was soll unser Bezahlmodell sein? Uns ist daran gelegen, die Nutzer:innen einzubinden und das tun wir bis heute. 

Was unterscheidet die Relevanzreporter-Community vom klassischen Abo-Modell?

Alexandra: Das klassische Abo-Modell funktioniert nach dem Motto: „Ich tausche x Euro gegen x Artikel.“ Die Mitgliedschaft setzt woanders an. Statt alles in monetären Werten zu bemessen, geht es auch um weiche Facts, wie die Partizipation oder Interaktion mit der Redaktion, für unabhängigen und werbefreien Journalismus zu sorgen und dazu beizutragen, dieses Medienangebot weiter auszubauen. Als Mitglied der Relevanzreporter-Community hat man also auch die Möglichkeit, bei Entscheidungen mitzuwirken.

Wie vernetzen sich Mitglieder untereinander?

Alexandra: Das passiert vorrangig auf unseren Events, die wir ebenfalls sehr partizipativ gestalten. Wir haben natürlich viele Ideen, wie wir das intensivieren können und wollen. Aber kein Start-up beginnt mit 350 Funktionen auf einmal, sondern mit einer Kern-DNA, die sukzessive ausgebaut wird.

Ich selbst treffe Leute, weil ich Lust auf Menschen und ihre persönlichen Geschichten habe.

Alexandra Haderlein

Welche Relevanz hat das Thema Netzwerken für dich persönlich? 

Alexandra: Für mich hat das Thema einen sehr hohen Stellenwert – auch wenn mir der Begriff zu abgebrüht-strategisch klingt. Ich selbst treffe Leute, weil ich Lust auf Menschen und ihre persönlichen Geschichten habe. Das dadurch Kontakte entstehen, die einem auch später mal hilfreich sein können, ist ein netter Nebeneffekt. Ich bin zum Beispiel seit Jahrzehnten im Bayerischen Journalistenverband aktiv und setze mich dort für junge Journalist:innen ein. Über den Lauf der Zeit habe ich gemerkt, wie hilfreich es ist, sich mit Menschen auszutauschen, die einen inspirieren und die Erfahrungen haben, die einem selbst noch fehlen. Von daher ist Netzwerken – oder wie ich es nenne: die Neugierde auf meine Mitmenschen – für mich das A und O. Gerade Jüngere sind sich dem oft nicht bewusst und wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Deshalb:

Drei Tipps von Alexandra für gutes Networking:

  1. Leg dir ein LinkedIn-Profil zu: Folge und vernetze dich mit Leuten, die dich inspirieren und die dort sind, wo du selbst hinmöchtest.
  2. Gehe auf Veranstaltungen: Gehe bestenfalls mit einer coolen Visitenkarte mehr nach Hause, als du gekommen bist. Das war mal ein Rat eines Ausbilders von mir und der hat sich bis heute bewährt. 
  3. Biete selbst Mehrwert: Zapfe nicht nur Wissen anderer ab, sondern bemühe dich, auch etwas zurückzugeben – sei es ein einfaches Dankeschön oder auch ein interessanter Link, der dem Gegenüber weiterhelfen könnte.

Abonniere jetzt unseren Newsletter
Bleibe auf dem Laufenden zu den Events und Projekten des MedienNetzwerk Bayern!