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Unsere Fragen an Antonia Pervanidis von snect

Antonia Pervanidis: „Mich hat schon immer interessiert, wie man Vernetzung vereinfachen kann“

von Lisa Pandtle

Antonia Pervanidis ist Co-Founder von snect, einer Plattform, die den Wissensaustausch in Unternehmen vereinfacht. Wie können Medienhäuser davon profitieren? Und wie gelingt Vernetzung intern als auch extern? In unserer neuen Content-Reihe „Unsere Fragen an …“ stellen wir Menschen und Projekte vor, die das Thema Vernetzung auf innovative Art vorantreiben.

Antonia, snect ist die etwas andere Art der Vernetzung – was kann das Tool?

Antonia Pervanidis: Wir haben gemerkt, dass Unternehmen aktuell vor riesigen Herausforderungen stehen: Remote- oder Hybridarbeit ist ein großes Thema. Viele Firmen stellen sogar nur remote ein. Deren Mitarbeiter:innen sitzen auf der ganzen Welt. Was dabei wegfällt, ist die Vernetzung intern. Ein internes Netzwerk innerhalb einer Firma ist aber auf so vielen Ebenen relevant: Du musst die richtigen Ansprechpartner:innen kennen und finden und Wissen gut austauschen. Da setzt snect an. Es ist die Plattform für den einfachen Wissensaustausch. Wir konzentrieren uns mit snect also auf Firmen, die entweder in der Remote-Arbeit eine Herausforderung sehen oder remote anstellen.

Wieso liegt dein Fokus so stark auf Vernetzung?

Antonia: Das hat tatsächlich einen persönlichen Hintergrund. Ich habe Wirtschaftspsychologie studiert und in der Psychologie gibt es viele Ansätze, die sich mit Vernetzung auseinandersetzen. Ich bin ein großer Fan von Networking. Ich liebe es, neue Leute kennenzulernen und lasse mich gerne inspirieren: Woher kommen die Leute, was machen sie, was treibt sie an? 
Es gibt aber auch wahnsinnig viele Hürden, was Vernetzung, Wissenstransfer und digitale Events angeht. Ich zum Beispiel gehe gerne auf Leute zu und spreche mit ihnen, aber das ist nicht der Standard bei allen Menschen. Mich hat es schon immer interessiert, wie man Vernetzung vereinfachen kann. Ob intern in einer Firma, firmenübergreifend oder auf einem Event sei dahingestellt. 

Antonia Pervanidis

Wie funktioniert das Ganze über snect?

Antonia: Du hast eine Frage, stellst sie auf snect und das Tool analysiert die Keywords innerhalb der Frage. Sie werden dann an die richtigen Ansprechpartner:innen innerhalb des Unternehmens geschickt und so werden Personen gematcht. Dann kann sich die oder der Ansprechpartner:in mit der passenden Antwort melden. So bauen Privatpersonen, neue oder langfristige Mitarbeiter:innen ihr Netzwerk innerhalb der Firma weiter aus.

Was ist der Unterschied zu einem klassischen colleague tool?

Antonia: Wir sehen das Problem darin, ein Schlagwort einzugeben und dann Leute anzuschreiben, die einen weiterleiten und weiterleiten und weiterleiten. So verbringt man mehr Zeit damit, zu suchen, anstatt seine Frage zu stellen. Genau diese kann man bei snect auf der Plattform posten – was dir direkt ermöglicht, die richtigen Ansprechpartner:innen zu finden.

Was ist der Benefit von snect für Medienhäuser?

Antonia: Medienhäuser haben häufig externe Mitarbeiter:innen. Diese bekommen einen kurzfristigen Teams-Zugang und müssen dort selbst nach den richtigen Ansprechpartner:innen für ihre Fragen suchen. Da kann snect Abhilfe leisten. Außerdem: Sobald ein:e Mitarbeiter:in eine Firma verlässt, geht ihr Wissen verloren. Wir matchen die Leute nicht nur, wir speichern auch ihre bisherigen Antworten. Sobald also eine ähnliche Frage wieder gestellt wird, können wir die Antwort automatisiert aussenden.

Es gibt wahnsinnig viele Hürden, was Vernetzung, Wissenstransfer und digitale Events angeht.

Antonia Pervanidis

Zudem wundert es mich bei manchen Verlagshäusern, dass die Digitalisierungsbereitschaft nicht immer sehr hoch ist – da bietet snect viel Potenzial. Gerade bei lokalen Medienhäusern wird weniger standardisiert remote angestellt. Das möglich zu machen, ist für uns eine spannende Aufgabe: Sodass Medienhäuser am Ende sagen, sie bauen die Grenzen für künftige Mitarbeiter:innen ab, damit diese remote arbeiten können und nicht unbedingt lokal ansässig sein müssen.

Drei Tipps von Antonia für gutes Networking:

  1. Wenn dir jemand sagt: „Da hinten steht XY“, frag einfach danach, ob sie oder er euch miteinander bekannt machen kann. Das macht den Gesprächseinstieg einfacher.
  2. Mutig sein und Leute ansprechen! Man sollte nicht das Gefühl haben, dass es anderen unangenehm wäre, wenn man sie anspricht. Im Zweifel sind die Menschen auch auf Events, um zu netzwerken. Mir hilft es, wenn ich vorab eine konkrete Idee habe, worüber ich mit den Leuten sprechen möchte. Da gehe ich oft sehr strategisch vor: Was soll der Outcome des Gesprächs sein? Es gibt aber auch Events, die sich genau um meine Themen drehen, wo ich total offen bin und weiß, dass alle Anwesenden für mich spannend sind und wir alle voneinander profitieren können.
  3. Es ist oft einfacher, abends zu networken. Dann sind die Leute meist etwas lockerer.

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