Hypegier
Der Treibstoff der digitalen Medienwelt
09.03.2022
Hypes und die Gier danach – ein Trendthema? Absolut! Themen werden hochgespielt, durch die Kanäle getrieben und platzen nicht selten wieder wie eine Seifenblase. Kein Unternehmen kann und will es sich 2022 leisten, bei der nächsten großen Innovation zu spät an Bord zu gehen und das „Next-Big-Thing“, vor allem im Tech-Bereich, zu verpassen. 2021 konnten wir zum Beispiel den großen Hype um die Social Audio App Clubhouse mitverfolgen; bereits nach wenigen Wochen war die Euphorie wieder abgeebbt.
Hypes haben ihren Ursprung häufig in den sozialen Medien
Hypes, die in sozialen Medien entstehen, können extreme Auswirkungen auf die reale Welt haben. So ist in der Reddit-Gruppe „Wallstreetbets“ ein Kampf gegen Hedgefonds entstanden. Ziel war es, gegen Hedgefonds vorzugehen, die auf das Scheitern des Videospiele-Händlers Gamestop gewettet hatten. Zudem kauften viele Kleinanleger die Gamestop-Aktien, um das überschuldete Unternehmen finanziell zu unterstützen.
Wie nützen Hypes der Medienbranche?
Die Medien- und insbesondere die Marketingbranche können Hypes für sich nutzen. Squid Game etwa, die inzwischen meistgestreamte Netflix-Serie aller Zeiten, wurde stark vom Hype in den sozialen Medien gepusht. Insbesondere die Gaming Community trug zum Erfolg von Squid Game bei, der durch unzählige Memes und Content auf Plattformen wie Reddit, Twitch und TikTok vorangetrieben wurde. Inzwischen ist die Serie im Mainstream angekommen und Teil der Popkultur. Zahlreiche Unternehmen versuchen mit ihren Werbekampagnen, vom Squid-Game-Hype zu profitieren.
Zusätzlich führen die immer schneller arbeitenden Mechanismen der Aufmerksamkeitsökonomie in den sozialen Medien auch zu einer Beschleunigung der Schlagzeilenfrequenz von Redaktionen. Im Jahr 2021 verdeutlichte dies insbesondere die Flutkatastrophe rund um das Ahrtal. Während zu Beginn der Jahrhundertkatastrophe sehr intensiv darüber berichtet wurde, war das Thema nach kurzer Zeit schon nicht mehr überregional präsent.